Nr. auf dem Plänchen: 1 (Miltenberg)
Im Raum Miltenberg bauten schon die Römer Sandstein ab, den sie für den Bau der Kastelle benötigten.
Zu den Zeugen der Sandsteinverarbeitung im Mittelalter gehören die sogenannten „Heunesäulen“, die in einem Blockmeer am Bullauer Berg zwischen Miltenberg und Mainbullau geschlagen wurden. Die fünf imposanten Buntsandstein-Säulen sind ca. 7 Meter lang und haben einen Durchmesser von 1,10 Meter.
Man vermutet, dass die Säulen für den Neubau des Mainzer Doms bestimmt waren, der um 1009 bei einem Feuer zerstört wurde. Eventuell sind sie aber noch älter, d.h. römisch. Warum die Säulen jedoch nicht abtransportiert wurden, ist unklar.
Die Menschen vergaßen irgendwann den ursprünglichen Zweck der Säulen und schrieben die Herstellung den sagenumwobenen „Hünen“ oder „Heunen“ zu.
Im 20. Jh. wurden drei Säulen verschenkt. Sie stehen jetzt vor der Archäologischen Staatssammlung in München, im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und auf dem Domplatz zu Mainz. Eine vierte wurde in Miltenberg am Mainufer nahe der Schiffsanlegestelle am Busparkplatz Pfarrkirche aufgestellt. Die übrigen sind im Wald verblieben.
Wer sie wann und zu welchem Zweck bearbeitet hat – dazu gibt es zwar verschiedene Deutungen, ihr letztes Geheimnis geben die Heunesäulen jedoch bis heute nicht preis.