Bürgstadt
Bürgstadt – unter Weinkennern ein echter Geheimtipp
Wer in Bürgstadt Urlaub macht, findet Genuss beim Essen, beim Wein im Stadtbild und in der Natur.
Das malerische Bürgstadt ist mit der wichtigste Weinort Frankens, wann immer es um Rotwein geht.
Vielfalt und höchste Qualität des fränkischen Rotweinanbaus finden sich speziell im „Börscheder„, wie der Bürgstadter Wein in Churfranken respektvoll heißt.
Bürgstadt ist allerdings noch mehr. Die lebhafte Winzergemeinde ist offizieller Bayerischer Genussort. Das bedeutet, das gepflegte Ortsbild, die liebliche landschaftliche Einbettung Bürgstadts, seine ausgeprägte Weinkultur und das enge Netzwerk von Erzeugern regionaler kulinarischer Genüsse mit der Bürgstädter Gastronomie, sind in Bürgstadt ein großes Ganzes.
Auch zu feiern versteht man hier. Das Straßen- und Hoffest und die WeinKulturNacht beziehen den ganzen Altort mit ein. Gäste von Nah und Fern genießen den Bummel von Hof zu Hof und die vielfältigen Angebote, die jedes Fest aufs Neue zu einem Erlebnis machen. Diese und eine Reihe weiterer, spannender Angebote finden Sie im Veranstaltungskalender.
Von Weingenuss bis Gaumenfreuden – Bürgstadt steht in sich selbst für Lebensfreude.
In Churfranken aber steht Bürgstadt darüber hinaus für Wanderkultur, einen klasse Mountainbike-Trail und besondere Freizeitqualität. So bildet Bürgstadt ein Etappenziel des Fränkischen Rotwein Wanderweges, bietet mit dem Mountainbike Trail „BÜ 1“ ganze 26 Kilometer Tourenspaß und lädt darüber hinaus ein auf smarte Rad- und Wanderwege, in ein beheiztes Freibad mit Wasserrutsche sowie zu Tennis- und Squashmöglichkeiten.
Zeugen der langen Ortsgeschichte Bürgstadts sind allen voran die berühmte Martinskapelle aus dem 10. Jahrhundert mit ihrer kunstvollen Armenbibel aus dem späten 16. Jahrhundert, das Rathaus aus der Renaissance, eine jungsteinzeitliche Ringwallanlage, die Ruine der Centgrafenkapelle aus dem 30jährigen Krieg und das liebevoll gestaltete Museum mit seinen Schwerpunkten Weinbau und Steinbearbeitung.
Zum Tagesausklang geht es anschließend in die Häcke beim Winzer – zu Wein und Vesper und belebenden Gesprächen. Starten Sie Ihren Besuch in Bürgstadt am Besten mit einem Abstecher zum Infopunkt Bürgstadt im Nadjas (ehemalige Churfrankenvinothek), direkt neben dem Alten Rathaus – hier erhalten Sie auch viele touristische Informationen.
Sehenswürdigkeiten
Neue Pfarrkirche
Nr. auf dem Plänchen: 4 (Bürgstadt) Als am 12. März 1961 die Neue Pfarrkirche St. Margareta von Bischof Josef Stangl eingeweiht wurde, ging ein lange gehegtes Vorhaben der Bürgstadter in
Rathaus Bürgstadt
Nr. auf dem Plänchen: 6 (Bürgstadt) Das Rathaus wurde 1590-1592 erbaut und prägt den Altort entscheidend mit. Zeitlich und künstlerisch steht es in engem Zusammenhang mit der Martinskapelle – es
Hauptstraße und Freudenberger Straße
Nr. auf dem Plänchen: 7 (Bürgstadt) Die aufwändigen Fachwerkbauten und großen Sandsteintorbögen in der Freudenberger Straße, früher „Lauersend“, lassen noch heute den Wohlstand der Bürgstadter in den Jahren 1550 bis
Alte Pfarrkirche und alter Kirchhof, eine Wehrkirchanlage
Nr. auf dem Plänchen: 8 (Bürgstadt) Die Alte Pfarrkirche wird heute noch gerne für Hochzeiten und Taufen genutzt. Im Sommer wird in dieser Kirche während der Woche eine heilige Messe
Martinskapelle
Nr. auf dem Plänchen: 9 (Bürgstadt) Bereits zwischen 900 und 1000 wurde die Martinskapelle errichtet und diente wahrscheinlich als Pfarrkirche für die gesamte Umgebung. Die Türbeschläge und das Hauptportal wurden
Museum Bürgstadt
Nr. auf dem Plänchen: 1 (Bürgstadt) Das Museum Bürgstadt wurde 1995 eröffnet und zeigt Exponate zu Bürgstadter Weinbau, Steinindustrie, Aufnahme von Vertriebenen nach 1945, zum Barock-Komponisten Johann Michael Breunig und allgemein zur
Untere Mühle
Nr. auf dem Plänchen: 2 (Bürgstadt) Die Untere Mühle stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Sie war im Laufe ihrer Geschichte eine Getreide-, Öl- und Walkmühle. Hochwasser und Feuer waren
Alte Erfbrücke
Nr. auf dem Plänchen: 3 (Bürgstadt) Von einer Brücke über die Erf hört man 1538 erstmals. Am Michaelstag 1732 (29.9.) wurde sie durch ein verheerendes Hochwasser zerstört. Noch im selben
Centgrafenkapelle
Nr. auf dem Plänchen: 15 (Bürgstadt) Eine Besonderheit ist die Centgrafenkapelle im Bürgstadter Wald. 1630 begann der Bau im Auftrag des Centgrafen Leonhard Gackstatt (s. Miltenberg Nr. 15), wurde allerdings
Europäischer Kulturweg „Mainhölle und Bildermeer“
Nr. auf dem Plänchen: 10 (Bürgstadt) Mainhölle („Mainhelle“) heißen die Steinbrüche gegenüber von Bürgstadt, die man vom Europäischen Kulturweg sieht. Der Buntsandstein ist die Basis für das Gedeihen des Bürgstadter Weines und
Waldlehr- und Erlebnispfad
Nr. auf dem Plänchen: 11 (Bürgstadt) Auf einer Länge von etwa 2 km kann man auf dem Waldlehr- und Erlebnispfad mit seinen 11 Stationen nicht nur vieles entdecken und lernen, sondern auch
Jugendwanderweg
Nr. auf dem Plänchen: 12 (Bürgstadt) Rund 4 Kilometer des Bildungs- und Jugendwanderwegs verlaufen auf dem zertifizierten Qualitätsweg Nibelungensteig. Der Besucher des Fernwanderwegs kann dort nicht nur den Spuren der Geschichte folgen,
Prähistorischer Ringwall
Nr. auf dem Plänchen: 14 (Bürgstadt) Um 3200 v. Chr. entstand auf dem Bürgstadter Berg eine bedeutende neusteinzeitliche Anlage mit Holz-Erde-Wall. Diese erste Besiedlungsphase dauerte etwa 250 Jahre. In der
Bodenstation
Nr. auf dem Plänchen: 16 (Bürgstadt) Die Bürgstadter Bodenstation ist eine von derzeit sieben Bodenstationen in den Weinbergen Unterfrankens und Teil der Initiative des Bayerischen Landesamts für Umwelt zur Stärkung
Geschichte
Bürgstadt wurde erstmals 1182 urkundlich erwähnt, aber sicherlich ist der Ort wesentlich älter und erlebte schon im frühen Mittelalter eine Blütezeit von überregionaler Bedeutung. Spätestens 950 entstand die sehenswerte Martinskapelle.
Mittelalter
Bürgstadt erlebte zwei glanzvolle Epochen: Im frühen Mittelalter durch den Abbau von Buntsandstein und zu Beginn der Neuzeit durch den Weinbau. Um 1000 wurden von hier aus Steinsarkophage in die Städte am Main, am Rhein und bis nach Dänemark transportiert. Auf dem Bürgstadter Berg hergestellte Säulen fanden Verwendung im Mainzer Dom, der zum großen Teil aus dem Buntsandstein vom Main gebaut wurde.
1347 wurde die Pfarrkirche St. Margareta erstmals urkundlich erwähnt und durch Anbauten bis ins 18. Jahrhundert stetig erweitert. Im Bogen des Westportals sieht man das Relief der Margareta, die auf einem Drachen steht. Das Hauptportal zeigt im Tympanon den auferstandenen Christus. Berühmt ist die Orgel des Baumeisters Johann Conrad Wehr, die 1749 eingebaut wurde.
Ein Centgraf wurde erstmals um 1340 erwähnt. Der Centgraf war ein vom Landesherrn – dem Mainzer Erzbischof – eingesetzter Beamter, der an der Spitze der Cent Bürgstadt (Gerichtsbezirk) stand und auch die Landesverteidigung organisierte. Bürgstadt blieb bis ins 18. Jahrhundert Centgrafensitz, verlor jedoch schon im späten Mittelalter viel von seiner ursprünglichen Bedeutung an das benachbarte, aber strategisch günstiger gelegene Miltenberg, welches durch eine Burg geschützt wurde.
Renaissance
Zwischen 1590 und 1592 entstand als bedeutender Neubau das Rathaus. In einer Bauinschrift wird betont, dass das Gebäude „mit gemeinen Kosten“ gebaut worden war. Die Einwohner hatten ihr Rathaus also selbst finanziert und es zählt noch heute zu den besonderen Sehenswürdigkeiten von Bürgstadt.
1540 wurde erstmals der Bürgstadter Rotwein erwähnt, der bis heute nichts von seiner herausragenden Bedeutung eingebüßt hat.
Dank guter Weinernten Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts wuchs der Wohlstand und Bürgstadt konnte die Martinskapelle renovieren. Der Innenraum wurde vollständig mit 40 Medaillon-Darstellungen aus der Heilsgeschichte ausgemalt. Diese sogenannte „Armenbibel“ zeigt Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament, die auf diese Weise auch den Leseunkundigen vermittelt werden konnten. Zusammen mit älteren Fresken im Altarbereich sind sie Meisterwerke der Renaissance im späten 16. Jahrhundert.
Hexenverfolgung
Ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Ortes sind die Hexenverfolgungen (1616-1618 und 1627-1630), bei denen über 90 Männer und Frauen der Hexerei beschuldigt, gefoltert und hingerichtet wurden. Der Bürgstadter Centgraf Leonhard Gackstadt (1626 – 1655 als Centgraf im Amt) war einer der Richter in diesen Hexenprozessen. Andererseits finanzierte er zahlreiche fromme Stiftungen. Manche glaubten, dass er dadurch sein Gewissen beruhigen wollte.
1628 stiftete er für die Martinskapelle einen neuen Hochaltar und im Frühjahr 1629 begann er mit dem Bau der Centgrafenkapelle (s. Nr. 14) am Bürgstadter Berg.
Tabakanbau
Der Tabakanbau in Bürgstadt hat eine lange Geschichte. 1851 wurde durch den damaligen Sternwirt Michael Anton Schäfer erstmals Tabak in Bürgstadt angebaut. Die Anbaufläche des Bürgstadter Tabaks war 1938 mit 23 ha am höchsten, sank jedoch während des 2. Weltkriegs und hatte erst in den 1950er Jahren fast wieder die Größe wie vor dem Krieg. Ab 1955 wurde der Tabakanbau aber immer geringer. Da sich die wirtschaftlichen Verhältnisse bei der Bevölkerung in dieser Zeit stark verbesserten, konnte man auf die oft unsicheren Einnahmen aus dem Tabakbau immer mehr verzichten. Letzter Tabakpflanzer war bis 1988 die Familie Albert Meisenzahl in der Freudenberger Straße.
Genussort Bürgstadt
Heute ist Bürgstadt mit der wichtigste Weinort Frankens, wann immer es um Rotwein geht. Vielfalt und höchste Qualität des fränkischen Rotweinanbaus finden sich speziell im „Börscheder“, wie der Bürgstadter Wein in Churfranken respektvoll heißt. Bürgstadt ist allerdings noch mehr: Die lebhafte Winzergemeinde ist offizieller Bayerischer Genussort, wovon es in ganz Bayern nur 100 gibt.